Außergewöhnliche Trainingsmethoden

Unsere aussergewöhnlichen Trainingsmethoden gaben am Montag den Zuschauern im Stadion St. Moritz Anlass zum schmunzeln. 

„Training soll neue Reize setzen, Spaß machen und abwechslungsreich sein.“

Diese Trainingsweisheit haben wir in unserem Sprinttraining folgendermaßen umgesetzt:

Grillabend am See

Rund um St, Moritz findet man zahlreiche idyllische Grillstellen. Diese werden fast täglich vom örtlichen Bauamt gereinigt und mit frischem Holz ausgestattet. Regelmäßige Grillabende gehören daher in unserem Trainingslager dazu.

Unser Lieblingsplatz befindet sich am Badesee „Marsch“, circa 5 Minuten von der Olympiaschanze entfernt. 

Wie sieht ein Trainingstag in St. Moritz aus ?

Bei den meisten von uns klingelt der Wecker schon um 7:30 Uhr, um noch genügend Zeit für das Frühstück zu haben. Die Brötchen in der Schweiz heißen Schlumbis (oder Schlumpfis) und schmecken lecker.

Um 8:45 Uhr ist Treffpunkt im Stadion. Es befindet sich unmittelbar neben unseren Appartements. Das WarmUp findet dann meist am See statt, der sich direkt neben dem Stadion befindet. 

Heute stehen für die Langstreckenläufer lange Tempoläufe auf dem Programm (d.H. jeweils 1-2 km laufen, dann Pause, insgesamt 5 Mal). Die Sprinter laufen eine sogenannte Pyramide: 300m, 200m, 100m, 300m, 200m, 100m.

Nach dem Training nutzen wir meist den nahegelegenen Gebirgsbach um die Füße abzukühlen.

Gegen 12:30 Uhr gibt es Mittagessen. 

…..und Nachtisch…

Das Training am Nachmittag beginnt um 16:30 Uhr. Es ist in der Regel nur ein kurze, lockere Einheit, um die aktive Regeneration zu fördern. Oft gehen wir ins Schwimmbad, fahren Mountainbike oder gehen wandern. Heute joggen wir 30 min gemütlich durch die Natur. Im Anschluss machen wir noch etwas Sprungkrafttraining. 

Und dann haben wir schon wieder Hunger. Bei einer Nudelparty füllen wir unsere Speicher wieder auf. Und genießen den Abend mit Anna‘s selbstgebasteltem UNO.

Ausflug zum Barfusspark der eigentlich keiner war….

 

Heute Nachmittag haben wir als spontane Trainingseinheit einen Ausflug zum Barfusspark Celerina gemacht. Als wir dort ankamen stellte sich heraus, dass der Barfusspark eine 5 km lange Joggingrunde war, die mit Holzspänen ausgelegt war. Auf dem Weg befanden sich allerlei Fitnessgeräte. Trotzdem hielten die meisten von uns auch ohne Schuhe tapfer durch….

Sprinttraining in der Höhenluft

Im Gegensatz zu Ausdauerleistungen ist man im Schnelligkeitsbereich in der Höhenluft bevorteilt. Durch den geringeren Luftdruck ist die Dichte der Luft herabgesetzt und man erfährt im Sprint weniger Luftwiderstand. Somit ist man schneller.

Nach dem Training beginnt die aktive Regeneration im kühlen Gebirgsbach:

Easy Training in der ersten Tagen

 

Die ersten Tage in der Höhe trainieren wir ausschließlich locker. Locker heißt spazierengehen, gemütliche kurze Dauerläufe und etwas Krafttraining mit allgemeiner Athletik. Der Körper muss sich an die Höhenluft anpassen. Wenn wir uns in dieser Phase zu sehr belasten, bleibt der Trainingsfortschritt aus. Kontrolliert wird der Anpassungsprozess durch Pulskontrolle und die subjektive Wahrnehmung. 

Höhentraining: Eine Gratwanderung

 

Es gibt unzählige wissenschaftliche Untersuchungen und persönliche Erfahrungen zum Thema Höhentraining. Als Anfänger in diesem Bereich sieht man meist den Wald vor lauter Bäumen nicht. Erst im Juli wurde in der Pfalz „Deutschlands erstes Höhenhaus“ eröffnet. In zwei Wohnungen können hier Spitzensportler unter Höhenbedingungen auf bis zu 5000 m trainieren. Jede Wohnung ist luftdicht versiegelt. Trainiert wird auf Laufbändern.

Im KSG-Runningteam beobachten wir die Forschung in diesem Bereich kontinuierlich. Uns ist bewusst dass ein Training in alpinen Höhen genau geplant werden muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Zuviel Belastung, vor allem während des Anpassungsprozesses, kann zu lang andauernder Plätte führen. In der Trainingsgestaltung greifen wir auf eine jahrzehntelange Erfahrung im Leistungssport zurück - Training in den extremen Höhen Mexikos (bis 3000m) und in den Rocky Mountains. Wir arbeiten vor, während und nach dem Aufenthalt im Höhencamp mit den Trainern des Deutschen Leichtathletik Verbandes eng zusammen. 

Für alle, die sich über Höhentraining informieren möchten, empfehlen wir die bis heute umfassendste Publikation und „Bibel“ unter den Trainern im Ausdauer Leistungssport: „Höhentraining-das Erfolgskonzept der Ausdauersportarten“ -Ulrich Fuchs und Manfred Reiss /1990.